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VdPB: Selbstverwaltung der Profession Pflege ist alternativlos

Ereignisse in Niedersachsen beweisen: Diskussion muss versachlicht werden / Berufliche Selbstverwaltung zu etablieren braucht Zeit und aktive Unterstützung der Politik / Klar definierter politischer Auftrag und deutlich abgrenzbare inhaltliche Ausgestaltung vonnöten

München, 15.09.2020 – Nur einen Tag nach dem Ende der Mitgliederbefragung der Pflegekammer Niedersachsen verkündete Sozialministerin Carola Reimann in der vergangenen Woche das Aus für die Körperschaft. Damit waren die Auseinandersetzungen um die umstrittene Einrichtung jedoch längst nicht beendet, sondern gingen vielmehr unter anderem mit dem Anrufen der niedersächsischen Justiz in eine neue Runde. Der erbitterte Streit zeigt nach Ansicht der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) vor allem, dass dringend eine Versachlichung der Diskussion erfolgen muss. „Dass die Querelen um die Kammer nach der Mitgliederbefragung und dem angekündigten Ende noch einmal derartig eskaliert sind, ist ein erschreckender Beweis dafür, dass die Debatte von allen Seiten viel zu dogmatisch geführt wurde und sich ausschließlich um den vermeintlich richtigen Weg gedreht hat, das Ziel dabei aber völlig aus dem Blick geraten ist: die Selbstverwaltung der Profession Pflege zum Wohl der Berufsgruppe und der Bevölkerung, deren pflegerische Versorgung dadurch gesichert werden kann“, fasst VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner zusammen.

Das Thema der beruflichen Selbstverwaltung dürfte allerdings nach Ansicht der VdPB in Niedersachsen spätestens jetzt vom Tisch sein und in den kommenden Jahren wohl nicht mehr auf der politischen Agenda erscheinen. Für Bayern könne man daraus lernen, dass es Zeit brauche, eine entsprechende Institution zu etablieren. Insbesondere aber bedürfe es der aktiven Unterstützung der Politik und auch des bedingungslosen Rückhalts, der sich nur in einem klaren Auftrag und einer eindeutigen inhaltlichen Ausgestaltung zeigen könne. Nach Ansicht der VdPB spiegelt sich in den Ereignissen in Niedersachsen erneut der Mangel an echter Wertschätzung und Wille zur Veränderung. „Es reicht nicht aus, eine Institution einzurichten und darüber hinaus die Berufsgruppe aber nicht ernst zu nehmen. Pflegende erwarten, in Entscheidungen und Gremien ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gemäß auf Augenhöhe eingebunden zu werden. Nur wenn man den Institutionen nach ihrer Einrichtung auch diesen Respekt entgegenbringt, kann berufliche Selbstverwaltung und Interessenvertretung gelingen. Dann erzielen sie Erfolge, geben Impulse für Innovationen und legitimieren sich auch ohne Fixierung auf die reinen Mitgliederzahlen“, stellt der VdPB-Präsident fest. Nur durch eine strikte Orientierung an diesem Ziel könne es auch gelingen, die Berufsgruppe auf diesem Weg mitzunehmen, sie zu überzeugen und ein entsprechendes berufliches Selbstverständnis zu verankern.

Für die VdPB gewinnt durch die aktuellen Entwicklungen die Zusammenarbeit der Selbstverwaltungsorgane der Profession Pflege noch mehr an Bedeutung. „Wir wollen und suchen den Schulterschluss mit den anderen Selbstverwaltungen, weil wir den Auftrag ernst nehmen, die Zukunft der professionellen Pflege zu gestalten, um eine hochwertige pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, betont Sigl-Lehner abschließend.

Die vollständige Pressemitteilung im PDF-Format

 

 

Die VdPB 

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ein unabhängiges Sprachrohr von und für professionelle Pflegekräfte in Bayern. Die VdPB wurde 2017 auf Grundlage des vom Bayerischen Landtag verabschiedeten Pflegendenvereinigungsgesetz gegründet und hat unter anderem die Aufgabe, die Qualität der Pflege weiterzuentwickeln – sowohl im Interesse der Berufsgruppe als auch für die Versorgungssicherheit für die Menschen in Bayern. Dazu wirkt die VdPB an Gesetzgebungsverfahren mit und vertritt die Pflegenden in Gremien wie beispielsweise dem Landespflegeausschuss. Zudem berät sie ihre Mitglieder kostenlos in berufsrechtlichen, berufsethischen und fachlichen Fragen und engagiert sich für die Fort- und Weiterbildung der beruflich Pflegenden. Die VdPB ist außerdem die für die Registrierung der Praxisanleitungen in der Pflege und die Erfassung der Fortbildungsnachweise für Praxisanleitungen zuständige Behörde.  Die Mitgliedschaft in der VdPB ist für professionell Pflegende freiwillig und kostenlos. Präsident der VdPB ist Georg Sigl-Lehner.

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Georg Sigl-Lehner

Präsident der VdPB, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting

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Michael Wetterich

Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg

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