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Ich bin eine Herzblut-Schwester

Barbara P. ist Gesundheits- und Krankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie im Klinikum Landkreis Erding. Die 35-Jährige ist ambitioniert, sie hat zahlreiche Weiterbildungen gemacht, denn sie will so tief wie möglich in ihren Beruf einsteigen. Wir haben Barbara P. fünf Fragen über ihren vielseitigen Beruf gestellt.

Die Herausforderung, wenn es kritisch wird

Was Barbara P. lockt, ist die Herausforderung, ganz nah am Menschen zu sein, wenn es kritisch wird. Deshalb hat sie nach ihrem Examen 2004 mehrere Weiterbildungen gemacht: in der Intensivpflege, zur Wundexpertin und zur Praxisanleiterin. Ihr nächstes Ziel ist die Teamleitung auf der Intermediate Care Station zu übernehmen.

Intermediate Care Stationen (kurz IMC) sind Abteilungen in Krankenhäusern, auf denen Patienten engmaschig überwacht und betreut werden können. Sie stellen das Bindeglied zwischen Intensiv- und Normalstationen dar. Die Intensivüberwachungspflege ist wichtig für Personen, die zwar nicht mehr intensivpflichtig, aber dennoch sehr krank sind. Sie brauchen mehr Betreuung, als es auf einer Normalstation möglich wäre.

Porträt: Barbara P. lächelt in die Kamera. Barbara P. ist belastbar. Sie sucht die Herausforderung. Die Intensität an der Arbeit mit schwerkranken Patienten gefällt ihr besonders gut, denn dann steht was auf dem Spiel und sie ist besonders nah am Menschen.

Bitte vervollständigen Sie: Ich bin Intensivkrankenschwester, weil …

„… ich im Rahmen meiner Ausbildung auch auf der Intensivstation eingesetzt wurde und mir die intensivere Betreuung der Patienten dort sehr gut gefallen hat. Als sich mir die Chance geboten hat, die Fachweiterbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie anzutreten, habe ich das sofort getan. Ich wollte schon immer was mit Menschen machen. Eigentlich wollte ich ja Physiotherapeutin werden, aber nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Krankenhaus bin ich in der Pflege hängen geblieben. Mir hat es so gut gefallen, so nah mit den Menschen zu arbeiten.

Ich bin eine Herzblut-Schwester. Mit Patienten und Angehörigen in allen Lebenslagen zu arbeiten – ob unter Freude oder Leid – gibt mir Zufriedenheit. Und auch die Teamarbeit ist toll: gemeinsam Patienten zu versorgen und nicht als Einzelkämpfer unterwegs zu sein. Das wäre genauso undenkbar für mich, wie nur im Büro zu arbeiten. Und ich bin auch gerne Krankenschwester wegen der Dankbarkeit, die einem widerfährt. Die Menschen sind unwahrscheinlich froh, wenn ihnen jemand hilft. Wenn meine Patienten zufrieden sind, gibt mir das viel zurück, das Gefühl, eine gute Arbeit gemacht zu haben, ist einfach gut.“

„Mit Patienten und Angehörigen in allen Lebenslagen zu arbeiten gibt mir Zufriedenheit.“

Mein Beruf ist etwas für Menschen, die …

„… gerne im Team arbeiten, für andere da, sozial engagiert und empathisch sind. Man muss ein gewisses Gespür für Patienten haben, ob es ihnen gut geht, ob alles passt. Es ist ein harter Job, bei dem man die Bereitschaft mitbringen muss, Verantwortung zu übernehmen, sich einen hohen Grad an Fachkompetenz erarbeiten muss. Kontinuierliches Lernen ist Voraussetzung, denn man hat viel Verantwortung und der sollte man sich auch stellen wollen. Man muss belastbar sein und ein gewisses Stresslevel aushalten können. Darüber muss man sich bewusst sein.“

Wenn Sie meinen Karriereweg einschlagen wollen, dann rate ich Ihnen …

„… das Ziel immer vor Augen zu haben, das Sie erreichen wollen! Sich nicht demotivieren lassen. Wir haben so viele Möglichkeiten, uns weiterzuentwickeln. Man sollte sich einfach den Weg suchen, in dem man sich glücklich in seiner Arbeit fühlt. Und auch die entsprechende Arbeitsumgebung. Wenn man in seinem Team Spaß hat, gibt man das auch an den Patienten weiter. Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger durchläuft man so viele Stationen, da hat man schon einen Einblick in das, was möglich ist. Schon Auszubildende können ein Gefühl dafür entwickeln, was ihnen Spaß macht. Man erhält durch die Ausbildung einen guten und breit gefächerten Überblick über das, was es gibt. Und man erfährt, ob einem die Arbeit auf einer bestimmten Station liegt und die Krankheiten und Tätigkeitsfelder, mit denen man dort zu tun hat. Wenn ja, kann man das Ganze ausbauen. Wir, also meine Kollegen und ich, wussten schon während unserer Ausbildung, was uns Freude macht. Und das Schöne ist: Es gibt sehr viele Möglichkeiten.“

Für die Pflege wünsche ich mir …

„… mehr Zeit für die Menschen. Ich glaube, den Patienten ist schon bewusst, was wir leisten, aber politisch und generell in der Gesellschaft muss es noch präsenter gemacht werden. Auch, wie viel Verantwortung wir tragen. Der Arztberuf ist halt immer noch mehr anerkannt. Auch dass wir personell nicht mehr so knapp besetzt sind und der Zeit oft hinterherlaufen, das wäre schon wichtig. Man hat so viel außenrum zu tun, Dokumentation, Organisation, da kriegt man oft das Gefühl, dass man zu wenig Zeit für die Patienten hat. Und mehr Nachwuchs würde ich mir für die Pflege wünschen. Es wäre schlecht, wenn es uns irgendwann nicht mehr gibt. Auch mehr Wertschätzung, die Spanne des Einkommens zu anderen Berufen ist so groß teilweise. Das kann Auszubildende abschrecken, wenn man nicht genug hat, um auszukommen. Ein finanzieller Anreiz wäre schon nicht schlecht, um zu sagen, dafür mach ich diesen ganzen Schichtdienst.“

„Was wir Pflegekräfte leisten, muss politisch und gesellschaftlich präsenter gemacht werden.“

Meine Arbeit als Pflegende ist …

“… schön! Sie macht mir Spaß, auch wenn es anstrengend ist. Ich komme immer wieder gern hierher und kann mir nicht vorstellen, dass es mir irgendwann keinen Spaß mehr macht. Ich würde die Ausbildung immer wieder durchlaufen. Das Arbeiten auf Stationen hat sich zwar sehr verschärft in den letzten Jahren, aber trotzdem gibt mir mein Beruf viel zurück.“

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Georg Sigl-Lehner

Präsident der VdPB, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting

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Michael Wetterich

Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg

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