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VdPB fordert Reihentestungen von Pflegepersonal

Person mit COVID-19-Text in der Hand

Foto: VdPB / Adobe Stock Robert Leßmann

Schutz der vulnerabelsten Risikogruppen muss im Vordergrund stehen / Reihentestungen können Beginn neuer und gefährlicher Infektionsketten vorbeugen / Finanzierungsfrage nicht auf dem Rücken der Pflegenden lösen

München, 04.05.2020 – Bundesgesundheitsminister Spahn kündigte unlängst an, mehr Testkapazitäten für Kliniken und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung zu stellen und dazu die Kapazitäten noch weiter auszubauen. Mit Blick auf die aktuelle Auslastung der COVID-19-Testkapazitäten fordert die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), in Kliniken, vor allem aber auch in Einrichtungen der Langzeitpflege zu Reihentestungen der Pflegenden überzugehen und sie regelmäßig auch ohne Indikation zu testen. Die Ungewissheit darüber, ob man für seine Angehörigen und die Pflegebedürftigen eventuell ein Risiko für die Gesundheit darstellt, belastet Pflegende im beruflichen Alltag sehr. Im Vordergrund aber steht für die VdPB der Schutz der Risikogruppen. Insbesondere in Senioreneinrichtungen, aber auch in Krankenhäusern stehen Pflegende in engem körperlichen Kontakt zu Menschen, die durch Krankheit oder Alter besonders gefährdet sind, einen schweren COVID-19-Verlauf zu erleben. Sogenannte Reihentestungen von Pflegepersonal könnten dementsprechend der Entstehung gefährlicher Infektionsketten vorbeugen.

„Pflege ist eine körpernahe Tätigkeit, die im Hinblick auf COVID-19 vor allem in den vulnerabelsten Risikogruppen stattfindet, also in erster Linie bei Älteren, Vorerkrankten oder Menschen, die durch Verletzung oder Krankheit in ihrer Immunabwehr extrem geschwächt sind. Wir wissen zudem, dass Pflegende und Ärzte zu den Berufsgruppen mit den höchsten Infektionsraten gehören. Es ist also nur logisch, diese Berufsgruppen regelhaft durchzutesten, um bei Infektionen schnell und frühzeitig reagieren zu können und Ketten gar nicht erst entstehen zu lassen“, erläutert Georg Sigl-Lehner, Präsident der VdPB. „Wir plädieren außerdem dafür, in der Langzeitpflege auch bei den Bewohnern regelmäßige Tests durchzuführen. Stichproben haben gezeigt, dass das durchaus sinnvoll sein kann, um Schlimmeres zu verhindern.“ In Bayern hat es wie in anderen Bundesländern in einzelnen Einrichtungen massive COVID-19-Ausbrüche mit hohen Sterberaten gegeben. „Das Risiko für solche Szenarien gilt es, künftig unbedingt zu minimieren. Die totale Isolation der Bewohner ist dafür aber auf Dauer keine Lösung. Abgesehen davon, dass wir das Personal von der Angst befreien würden, für irgendwen ein Ansteckungsrisiko darzustellen, würden regelmäßige Tests uns viel gezieltere Handlungsoptionen geben.“

Allerdings dürften die Reihentestungen nicht erneut zu Finanzierungsdiskussionen führen. Weder die Pflegenden selbst noch die Arbeitgeber dürften mit den Kosten für den erhöhten Testaufwand belastet werden. „Unserer Ansicht nach handelt es sich bei solchen Maßnahmen um Gesundheitsvorsorge, die der Gesamtbevölkerung zugutekommt und insofern von gesamtgesellschaftlichem Interesse ist“, stellt Sigl-Lehner klar. Zusammen mit einem Machbarkeits-Konzept müsse auch die entsprechende Finanzierungslösung vorgelegt werden. „An dieser Stelle zügig zu Ergebnissen zu kommen wäre auch ein wertschätzendes Signal an die professionelle Pflege.“

 

Die Pressemitteilung zu den geforderten Reihentestungen als PDF

 

Die VdPB

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ein unabhängiges Sprachrohr von und für professionelle Pflegekräfte in Bayern. Die VdPB wurde 2017 auf Grundlage des vom Bayerischen Landtag verabschiedeten Pflegendenvereinigungsgesetz gegründet und hat unter anderem die Aufgabe, die Qualität der Pflege weiterzuentwickeln – sowohl im Interesse der Berufsgruppe als auch für die Versorgungssicherheit für die Menschen in Bayern. Dazu wirkt die VdPB an Gesetzgebungsverfahren mit und vertritt die Pflegenden in Gremien wie beispielsweise dem Landespflegeausschuss. Zudem berät sie ihre Mitglieder kostenlos in berufsrechtlichen, berufsethischen und fachlichen Fragen und engagiert sich für die Fort- und Weiterbildung der beruflich Pflegenden. Die VdPB ist außerdem die für die Registrierung der Praxisanleitungen in der Pflege und die Erfassung der Fortbildungsnachweise für Praxisanleitungen zuständige Behörde. Die Mitgliedschaft in der VdPB ist für professionell Pflegende freiwillig und kostenlos. Präsident der VdPB ist Georg Sigl-Lehner.

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Georg Sigl-Lehner

Präsident der VdPB, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting

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Michael Wetterich

Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg

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