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Erste Ergebnisse – Das Monitoring Pflegepersonalbedarf in Bayern

In der weiter andauernden Covid-19-Pandemie zeigt sich immer deutlicher, wie entscheidend und wichtig gesicherte Daten zu Bedarf und Verfügbarkeit von Pflegepersonal für eine krisenfeste Planung der Gesundheitsversorgung sind. Bis heute werden sie zwar an zahlreichen unterschiedlichen Stellen erhoben, allerdings nicht zentral erfasst und schon gar nicht regional differenziert ausgewertet. Die empirische Ermittlung solcher Daten gehört zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB). Im Frühjahr hat die VdPB das Deutsche Institut für Angewandte Pflegeforschung (dip) in Zusammenarbeit mit der AGP Sozialforschung Freiburg mit einer breit angelegten Monitoring-Studie in Bayern beauftragt. Die Leitung der Studie liegt bei Prof. Dr. Michael Isfort vom dip. Jetzt wurden die Ergebnisse der Sekundärdatenanalyse in der Veranstaltung „Zukunft der Pflege in Bayern sichern – Das Monitoring Pflegepersonalbedarf in Bayern“ vorgestellt.

In welchem Landkreis, in welcher Region Bayerns werden wie viele Pflegekräfte in Kliniken, in der Langzeitpflege, in der häuslichen Versorgung benötigt? Wie ist die aktuelle Stellenbesetzung in den Einrichtungen und wie sehen die regionalen Prognosen aus? Wie viele Pflegefachpersonen stehen zur Verfügung? Welche Entwicklung zeichnet sich anhand der demografischen Daten der Berufsgruppe und der Bevölkerung in einzelnen Regionen ab? Nicht zuletzt die Abrufe der Freiwilligen-Daten durch die Landkreise aus dem von der VdPB installierten Pflegepool Bayern belegen, wie unterschiedlich die Bedarfe und die zur Verfügung stehenden pflegerischen Ressourcen in den einzelnen Regionen des Freistaats sind. Zugleich ist durch die Covid-19-Pandemie die Sicherheit der pflegerischen Versorgung auch in Bayern auf eine harte Probe gestellt worden. Umso bedeutender ist nach Ansicht der VdPB die Studie, die im Mai mit der Erfassung und Auswertung der bayerischen Sekundärdaten, also der bereits existierenden Daten aus diversen Quellen wie Krankenhaus-Statistik, Arbeitsmarktdaten etc., startete.

Die Ergebnisse aus der ersten Phase und damit der Sekundärdatenanalyse, die Prof. Dr. Michael Isfort, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) und Leiter der Studie, präsentierte, führten bereits zu überraschenden Erkenntnissen:

  • Die äußerst heterogene demografische Entwicklung in Bayern erfordert spezifische regionale Antworten.
  • Es gibt eine hohe Dichte an versorgenden Einrichtungen, vor allem in den bayerischen Ballungszentren, es fehlen jedoch noch Daten zu der Frage, ob diese Einrichtungen die benötigte Versorgung auch tatsächlich sichern können.
  • Der Arbeitsmarkt in Bayern hält keine Reserven in der Gesundheits- und Krankenpflege oder in der Altenpflege vor, es herrscht Vollbeschäftigung.
  • Die viel zitierte kurze Verweildauer im Pflegeberuf und damit geringe Berufstreue kann durch die bislang erhobenen Daten (bis zum Stichtag im Juni 2019) nicht bestätigt werden.
  • Ausländisches Pflegepersonal aus Drittstaaten ist zwar in Bayern zahlreich vertreten, konzentriert sich aber im Wesentlichen auf die Ballungsräume. Damit zeigt sich, dass das Anwerben von Pflegepersonal im Ausland keine Lösung in der Flächenversorgung bieten kann.
  • Auch der Blick auf die Ausbildungskapazitäten und Qualifizierungsquoten lässt keine Entlastung der personellen Engpässe erwarten.
  • Die Daten aus anderen Bundesländern, insbesondere zu den Altersgruppen in der beruflichen Pflege, deuten auf einen hohen Ersatzbedarf in den kommenden Jahren hin.

Detailliertere Ergebnisse und daraus folgende Erkenntnisse wird die landesweite Befragung der Einrichtungen ergeben. Die Online-Befragung ist für das erste Quartal 2021 geplant. Die VdPB wird die Einrichtungen rechtzeitig bitten, sich an der Befragung zu beteiligen.

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Georg Sigl-Lehner

Präsident der VdPB, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting

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Michael Wetterich

Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg

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