Beruflich Pflegende leiden ganz besonders unter dem Druck des permanenten Zeitmangels. Denn bedarfsorientiert pflegen heißt vor allem, Zeit aufzuwenden für notwendige pflegerische Maßnahmen, aber auch den Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, Zeit und Aufmerksamkeit zu gönnen. Gute Pflege braucht Zeit, die jedoch seit Jahren schon beruflich Pflegenden an allen Ecken und Enden fehlt. Und dazu gehört selbstverständlich auch Zeit für Selbstpflege, Zeit für sich, Zeit für Reflexion.
Die VdPB hat dafür in diesem Jahr den Internationalen Tag der Pflegenden genutzt, um gleich auf mehreren Ebenen „Zeit für …“ zu geben. Am Vormittag des 12. Mai 2022 nahmen sich Vorstand und Präsidium der VdPB Zeit für aktive berufspolitische Diskussionen mit der Zukunft der Profession Pflege, genauer den Auszubildenden in der Pflege an der Neumarkter Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe. Die angehenden Pflegeprofis hatten sich sorgfältig vorbereitet und trugen ihre Anliegen selbstbewusst vor: bessere Bedingungen für gute Praxisanleitung – mehr als die halbe Miete für eine gelingende Ausbildung, Personalmangel, der sich schon bei den Azubis deutlich bemerkbar macht und zu Erschöpfung führt, mehr Anerkennung in interdisziplinären Teams durch stärkere Professionalisierung und nicht zuletzt auch der Mangel an pädiatrischen Einsatzmöglichkeiten sowie ein fehlender Schwerpunkt ‚Pädiatrie‘ in der generalistischen Ausbildung. Auch als Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek kam und sich „Zeit für …“ die Azubis nahm, vertraten sie ihre Forderungen engagiert. Der Minister war ziemlich beeindruckt und stand gleichwohl Rede und Antwort.
Am Nachmittag galt unser Angebot allen beruflich Pflegenden: Zeit für Dich, Zeit für Deine Rolle, Zeit für Führung, Zeit für Körper & Geist, Zeit für Politik – so hießen die Online-Veranstaltungen, an denen Interessierte unkompliziert teilnehmen konnten. Den Teilnehmenden haben die unterschiedlichen Workshops neue Anregungen und Impulse für ihren Alltag gebracht und wir haben in erster Linie genau hin- und zugehört. Einige der Themen werden es gewiss auch zu Präsenz-Veranstaltungen bringen, die wir künftig wieder vermehrt anbieten werden.
Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting
Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg
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