Pressekonferenz mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach MdL zum Start der Registrierungspflicht / VdPB führt seit 1. Juni das bayerische Berufsregister für Pflegefachpersonen
München, 24.06.2025 – Bereits 2024 wurde die Änderung des Bayerischen Pflegendengesetzes (BayPfleG) verabschiedet, am 01. Juni 2025 ist Artikel 7 in Kraft getreten: Das Berufsregister für bayerische Pflegefachpersonen ist gestartet. Damit sind dreijährig beruflich oder akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen verpflichtet, sich mit ihren individuellen Qualifikationen im Berufsregister der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), die das Register im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags führt, einzutragen. Am heutigen Dienstag hat die VdPB in einer Pressekonferenz mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach am Universitätsklinikum Augsburg das Berufsregister vorgestellt und erste Zahlen veröffentlicht.
Das bayerische Berufsregister macht erstmals die Kompetenzen der Pflegefachpersonen und die Struktur der Profession Pflege im Freistaat sichtbar. Darüber hinaus schafft das Register eine fundierte Datengrundlage, um die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Bayern vorausschauend planen zu können. Unter den geschätzten 220.000 beruflich Pflegenden in Bayern befinden sich ca. 170.000 Pflegefachpersonen, seit dem Start ist bereits eine vierstellige Anzahl an Registrierungen erfolgt.
Judith Gerlach, Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin, betont: „Das Berufsregister ist ein Meilenstein für die Pflegefachpersonen, für das Gesundheitswesen und für die Menschen in Bayern, die auf gute, verlässliche Pflege angewiesen sind. Damit erhalten wir künftig ein klares Bild etwa über Anzahl, die Altersstruktur oder das Qualifikationsniveau von Pflegefachkräften in einzelnen Regionen. Damit ist das Berufsregister ein starkes neues Werkzeug für die Weiterentwicklung und Professionalisierung des Pflegebereichs. Es bietet die Chance, verlässliche Prognosen für die Zukunft zu erstellen, regionale Engpässe zu identifizieren und passgenaue Weichenstellungen vorzunehmen. Mit der Sichtbarmachung der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen wollen wir die Selbstverwaltung aller Pflegefachpersonen in Bayern stärken. Ich rufe daher alle Pflegefachpersonen in Bayern auf, sich zeitnah zu registrieren, um die Berufsgruppe der Pflege schlagkräftig aufzustellen.“
Michael Wetterich, Vizepräsident der VdPB, erklärt: „Der Fokus des Berufsregisters liegt auf der Stärkung der Berufsgruppe. Pflegefachpersonen in Bayern bringen eine hohe fachliche Qualifikation mit, viele verfügen über zusätzliche Weiterbildungen und Spezialisierungen. Das Berufsregister bildet erstmals ebendiese Bandbreite an Kompetenzen ab, wodurch die Profession mehr Sichtbarkeit – sowohl innerhalb des Gesundheitswesens als auch in der Öffentlichkeit – erfährt. Damit schafft die Registrierung zum einen die Grundlage für eine weitere und dringend notwendige Aufwertung des Berufs, zum anderen zeigt das Register, wo Pflegefachpersonen mit welchen Qualifikationen fehlen. Nur mit diesen Daten lassen sich Ausbildungs- und Weiterbildungsbedarfe ermitteln und die Profession zukunftsgerichtet und sinnvoll gestalten.“
Susanne Arnold, Pflegedirektorin im Universitätsklinikum Augsburg, erläutert: „Bislang wissen wir nicht, wie viele Pflegefachkräfte mit welcher Qualifikation in welchen Bereichen tätig sind. Das Berufsregister hilft, die Verteilung der Pflegefachkräfte zu erkennen und auf Versorgungslücken und Bedarfe zu reagieren. Damit bietet es auch die Chance, die Arbeitssituation der Pflegefachpersonen zu verbessern, indem zum Beispiel gezielt in regionale Ausbildungsbereiche investiert wird“.
Die Registrierung ist digital auf www.berufsregister-bayern.de möglich, sie ist kostenlos, nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und berührt die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft in der VdPB nicht.
Bildunterschrift: VdPB-Geschäftsführer Michael Wittmann (li.) stellte sich gemeinsam mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach (2.v.li.) sowie VdPB-Vizepräsident Michael Wetterichund Susanne Arnold, Pflegedirektorin Universitätsklinikum Augesburg, den Fragen zum Berufsregister der VdPB.
Foto: VdPB / Dr. Joachim Schlosser
Die vollständige Pressemitteilung im PDF-Format
Die VdPB
Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ein unabhängiges Sprachrohr von und für professionelle Pflegekräfte in Bayern. Die VdPB wurde 2017 auf Grundlage des vom Bayerischen Landtag verabschiedeten Pflegendenvereinigungsgesetz gegründet und hat unter anderem die Aufgabe, die Qualität der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung weiterzuentwickeln – sowohl im Interesse der Berufsgruppe als auch für die Versorgungssicherheit der Menschen in Bayern. Dazu wirkt die VdPB an Gesetzgebungsverfahren mit und vertritt die Pflegenden in Gremien wie beispielsweise dem Landespflegeausschuss. Zudem berät sie ihre Mitglieder kostenlos in berufsrechtlichen, berufsethischen und fachlichen Fragen und verantwortet den Bereich der Fort- und Weiterbildung der beruflich Pflegenden. Die VdPB ist außerdem die für die Führung des Berufsregisters und die Registrierung der Praxisanleitungen in der Pflege zuständige Behörde. Die Mitgliedschaft in der VdPB ist für professionell Pflegende freiwillig und kostenlos.
Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting
Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg
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