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Pflegepolitische Impulse in der Hauptstadt

Der Hauptstadtkongress ist alljährlich der Anlass für das gesamte „Who is who“ des deutschen Gesundheitswesens und -politik, sich in Berlin zu einem regen Austausch zu versammeln sowie das Netzwerk zu pflegen. Die VdPB ist seit drei Jahren mittendrin und mit eigenem Stand bei dem Event vetreten. In diesem Jahr haben wir zudem das Kongressumfeld genutzt, um selbst zu einem Pflegepolitischen Fachtag in die Bayerische Landesvertretung einzuladen und die bisherige Bilanz der neuen Bundesregierung ein wenig zu durchleuchten. Und die hochkarätige Besetzung des Publikums – neben namhaften Vertreterinnen und Vertretern aus der Pflege selbst und verschiedenen Gesundheitspolitikern aus dem Bundestag war auch die neue Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Katrin Staffler, vor Ort – war der Beweis, dass wir mit dem richtigen Thema zum richtigen Zeitpunkt in Berlin aufgeschlagen sind. Durch den Abend führte die Moderatorin und Journalistin Lisa Braun.

Die Liste der Referentinnen und Referenten sowie die Bandbreite ihrer Themen konnte sich ebenfalls sehen lassen, besonders gespannt waren die Gäste darauf, was Heike Hoffer aus dem Bundesgesundheitsministerium zum just erschienenen neuen Referentenentwurf des Pflegekompetenzgesetzes und zumn Stand der Dinge beim APN-Gesetz zu berichten hatte. Die Stichworte „Stärkung der Pflegeprofession“, „Kompetenzrechtliche Regelungen“, „Scope-of-practice“ und nicht zuletzt die „maßgeblichen Organisationen der Pflegeberufe“ prägten die Details zum Pflegekompetenzgesetz – darüber hinaus war Hoffers persönliches Engagement für dieses Thema nicht zu überhören. Das wichtigste Zitrat aus dem Bericht zur Vorbereitung des APN-Gesetzes war ein Bekenntnis zu den Kompetenzen der Pflegeberufe: „Ziel ist nicht das „Wegverlagern“ von Aufgaben von Ärztinnen/Ärzten, sondern die Schaffung einer Qualifikation für bestimmte Aufgaben in bestimmten Versorgungssituationen zur Verbesserung der Versorgungsqualität in interprofessioneller Zusammenarbeit. Prof. Dr. Christian Karagiannidis sparte in seinem Kommentar zum Vortrag von Heike Hoffer auch nicht mit Lob für die Bemühungen und den Einsatz, aus dem man nach seinen Worten die Anerkennung für die Pflege lesen konnte.

Zu Beginn des Abends hatte Prof. Dr. Hartmut Remmers auf übersehene Zusammenhänge von Pflege und Demokratie hingewiesen – eine spannende, geradezu philosphische Auseinandersetzung mit der mangelnden gesellschaftlichen Anerkennung von Care-Berufen und den Folgen für unsere Demokratie.

Prof. Dr. Erika Sirsch räumte später in ihrem Vortrag zu den Vorbehaltsaufgaben in der Pflege mit dem Missverständnis auf, dass die gesetzlich definierten Vorbehaltsaufgaben eine Liste von ausschließlich Pflegekräften vorbehaltenen Tätigkeiten bieten könne. Vorbehaltsaufgaben orientieren sich und spiegeln den Pflegeprozess! Der ist wiederum keine Neuerfindung des Pflegeberufegesetzes, sondern längst Teil pflegerischen Handelns und pflegerischer Haltung. Sirsch‘ Antwort auf die Frage, was das grundsätzlich bedeutet: Veränderte Anforderungen und die gestiegene Komplexität der Gesundheitsversorgung erfordern kompetenzorientiert ausgebildete Pflegefachpersonen, die vorbehaltliche Aufgaben im jeweiligen Kontext und der jeweiligen Kompetenzebene wahrnehmen können. Dass in diesem Zusammenhang noch einige Fragen bleiben, betonte auch Kommentator Bernhard Krautz, der sich in seiner Rolle bei der VdPB intensiv mit den Vorbehaltsaufgaben beschäftigt und Teil des Think Tanks Vorbehaltsaufgaben ist.

Als Beitrag zur Sicherstellung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung in Deutschland stellte schließlich Prof. Dr. Thomas Klie das Konzept der integrierten Registrierung vor, das als eine für die VdPB denkbare  Entwicklungsperspektive des am 1. Juni gestarteten bayerischen Berufsregisters gilt.

In der anschließenden Posiumsdiskussion ging es noch einmal in die Untiefen der politischen Entwicklungen. Es diskutierten Emmi Zeulner, CSU-Abgeordnete im Bundestag und Mitglied des Gesundheitsausschusses, Heike Hoffer, Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Nadine Szepan vom AOK Bundesverband, Pascale Hilberger-Kirlum, Vizepräsidentin des DPR, und Michael Wetterich, Vizepräsident der VdPB.

 

 

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Georg Sigl-Lehner

Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting

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Michael Wetterich

Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg

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