In allen Pflegesettings, besonders aber in der Langzeitpflege sind viele der beruflich Pflegenden mit einem Krankheitsbild konfrontiert, das ihnen auch im professionellen Umgang viel Verständnis und Empathie abverlangt: der Demenz!
Die Fachtagung „Zukunft Demenz – Perspektiven für eine älter werdende Gesellschaft“ der Evangelischen Akademie Tutzing beleuchtet vom 3. bis zum 5. Mai ein ganzes Wochenende lang das Thema aus vielen Perspektiven und eröffnet so einen etwas anderen Zugang zum Phänomen Demenz.
Menschen leben immer länger und viele bleiben agil bis ins hohe Alter. Der medizinische Fortschritt geht weiter – doch an der Demenz scheitert er. Sie lässt sich nicht heilen oder entscheidend aufhalten, allenfalls verzögern. Bis ins Jahr 2050 werden etwa 2,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland leben. Die Sorgeaufgaben müssen neu verteilt werden. Die jüngste Studie der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) zum Pflegepersonalbedarf zeigt allerdings, dass spätestens 2028 in Bayern ein Punkt erreicht sein wird, an dem neu ausgebildete Pflegekräfte nicht mehr die ersetzen können, die aus Altersgründen ausscheiden. Die Studie ist ein Weckruf an Zivilgesellschaft und Politik! Trotz nationaler und bayerischer Demenzstrategie: Es muss deutlich mehr passieren, um die Sorge und Pflege im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus sicherzustellen. Doch eigentlich geht es um mehr: Menschen mit Demenz sollten nicht nur möglichst professionell gepflegt werden, sondern fürsorglich umsorgt sein und ein Leben in der Mitte der Gesellschaft führen können. Wie können demenzsensible Gemeinden, Quartiere und Kommunen diese Teilhabe ermöglichen?
Demenz ist ein vielschichtiges Phänomen. Die Tagung nähert sich diesem Phänomen aus verschiedenen Richtungen an: medizinisch, anthropologisch, gerontopsychiatrisch, kultur- und literaturwissenschaftlich. Sie fragt von Seiten der Pflege und des Rechts nach der Demenz und setzt sich künstlerisch und kreativ mit ihr auseinander. Wie kann ein gutes Leben mit Demenz gelingen? Darüber berichten Personen, die jeden Tag mit demenziell veränderten Menschen arbeiten. Eine begleitende Ausstellung macht deutlich: Demenz ist nicht nur der „Abbau kognitiver Fähigkeiten“, sondern setzt auch viel neue Kreativität und Lebensfreude in einem neuen Lebensabschnitt frei. Ganz in diesem Sinne führt das Demensch-Trio mit Musik, Zeichnungen und Texten durch einen Samstagabend, der die Bedeutung des Humors als Trotzkraft gegen das, was sich nicht ändern lässt, zum Klingen bringt.
Alle Details zur Tagung einschließlich Programm, Kosten und Anmeldemöglichkeiten finden Sie im „Zukunft Demenz“-Flyer.
Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting
Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg
Vereinigung der Pflegenden in Bayern
Geschäftsstelle
Prinzregentenstraße 24
80538 München
Telefon: 089 54 199 85-0
Fax: 089 54 199 85-99
E-Mail schreiben