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VdPB: Aktuelle Ausbildungszahlen rücken Zielvorgabe in weite Ferne

 

Pflegeausbildungsindex belegt: Bayern bei der Zahl der Azubis auf den hinteren Plätzen / Ziel der Ausbildungsoffensive Pflege ohne intensivere Maßnahmen kaum zu erreichen / Ernüchternde Ausgangslage

München, 13.02.2020 – Ein Schwerpunkt der im letzten Jahr groß angekündigten Konzertierten Aktion Pflege war die Ausbildungsoffensive, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2023 die Zahl der Auszubildenden in der Pflege um zehn Prozent zu erhöhen. Die Berechnungsgrundlage dafür lieferte jetzt der Pflegeausbildungsindex PIX, den das Kuratorium für Wohnen im Alter (KWA) vorlegte, um ausgehend von den Zahlen im Ausbildungsjahr 18/19 eine mögliche Entwicklung überhaupt messen zu können. Die im PIX erfassten Daten zeigen nicht nur, wie ehrgeizig das Zehn-Prozent-Ziel wirklich ist, sie beweisen auch, wie schlecht Bayern im innerdeutschen Vergleich dasteht. Umso wichtiger ist es nach Ansicht der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), die Pflegeausbildung noch stärker in den Fokus zu nehmen.

„Erst im kommenden Jahr, wenn der PIX für 2020 vorliegt, wird man sehen können, ob der Start der generalistischen Ausbildung schon Signalwirkung hatte, es steht aber zu befürchten, dass die Zahl der Azubis in Bayern eher noch sinken wird. Ausbildungsträger melden zunehmend sowohl Probleme in der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes als auch einen weiteren Rückgang der Bewerbungen. Optimismus sieht anders aus“, stellt VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner fest und fordert, dass die Bayerische Staatsregierung neben den bereits angestoßenen Bündnissen und Werbekampagnen eine Anschubfinanzierung insbesondere für kleinere Träger der praktischen Ausbildung auf den Weg bringt. Schließlich hänge die bereits jetzt nicht mehr gegebene Versorgungssicherheit künftig ganz wesentlich von gut ausgebildetem Pflege-Nachwuchs ab.

„Zudem müssen alle Sachfragen, die sich in der Ausgestaltung des gesetzlichen Rahmens ergeben, mit Hochdruck vom Gesetzgeber bearbeitet und vor allem beantwortet werden“, fordert Sigl-Lehner. Auf den ersten Blick schienen die absoluten Zahlen, die der PIX für Bayern ausweise, nicht besorgniserregend, setze man aber die Zahl der Auszubildenden in Relation zur Bevölkerungszahl, rutsche Bayern auf den vorletzten Rang. Auch im Verhältnis zu den Einwohnern über 80 steht Bayern laut PIX nur auf Rang 12 aller Bundesländer. Die aufgrund dieser Zahlen dringend erforderliche, aber dennoch ehrgeizige Zielvorgabe einer zehnprozentigen Steigerung drohe auch daran zu scheitern, dass Ausbildungsträger beispielsweise in der ambulanten Pflege einer großen Planungsunsicherheit gegenüberstehen, erklärt Sigl-Lehner. So sei unter anderem nicht abschließend geklärt, ob Kooperationen im Bereich der Praxisanleitung zulässig sind.

„Uns fehlen angesichts der immer schwieriger werdenden pflegerischen Versorgungslage in Bayern konstruktive und pragmatische Lösungsansätze von politischer Seite. Wir würden uns zusätzlich zur besseren finanziellen Ausstattung auch klare Bekenntnisse von der Politik wünschen, die sich beispielsweise in der raschen Verabschiedung der Weiterbildungsordnung für Praxisanleitungen zeigen würden.“ Die VdPB habe dafür mit dem von einer Expertengruppe bereits im letzten Sommer erarbeiteten Curriculum eine wesentliche Grundlage geliefert, jetzt sei die Staatsregierung am Zug.

Die VdPB will zudem mit einem möglichst komfortablen Registrierungsverfahren für Praxisanleiterinnen und -anleiter in der Pflege vor allem ein Instrument schaffen, das zu einer hohen Ausbildungsqualität beiträgt und gleichzeitig als Serviceangebot für Praxisanleitungen dient. Da das Pflegeberufegesetz der Praxisanleitung in der Pflegeausbildung mehr Gewicht verleihe, sehe man auch hier für die VdPB das größte Potenzial zur Steigerung der Attraktivität der dreijährigen Pflegeausbildung, so Sigl-Lehner. „So ernüchternd die Ausgangslage auch ist, wir leisten unseren Beitrag zur dringend notwendigen Veränderung.“

Die vollständige Pressemitteilung als PDF

Die VdPB

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ein unabhängiges Sprachrohr von und für professionelle Pflegekräfte in Bayern. Die VdPB wurde 2017 auf Grundlage des vom Bayerischen Landtag verabschiedeten Pflegendenvereinigungsgesetz gegründet und hat unter anderem die Aufgabe, die Qualität der Pflege weiterzuentwickeln – sowohl im Interesse der Berufsgruppe als auch für die Versorgungssicherheit für die Menschen in Bayern. Dazu wirkt die VdPB an Gesetzgebungsverfahren mit und vertritt die Pflegenden in Gremien wie beispielsweise dem Landespflegeausschuss. Zudem berät sie ihre Mitglieder kostenlos in berufsrechtlichen, berufsethischen und fachlichen Fragen und engagiert sich für die Fort- und Weiterbildung der beruflich Pflegenden. Die VdPB ist außerdem die für die Registrierung der Praxisanleitungen in der Pflege und die Erfassung der Fortbildungsnachweise für Praxisanleitungen zuständige Behörde. Die Mitgliedschaft in der VdPB ist für professionell Pflegende freiwillig und kostenlos. Präsident der VdPB ist Georg Sigl-Lehner.

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Georg Sigl-Lehner

Präsident der VdPB, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Leiter einer Pflegeeinrichtung in Altötting

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Michael Wetterich

Kinderkrankenpfleger, Stationsleiter Kinderchirurgie
in Augsburg

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